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Günsel von Mai bis Juni

 

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Günsel von Mai bis Juni

Der Kriechende Günsel (Ajuga reptans) bevorzugt frische Wiesen und Waldlichtungen, ist aber auch entlang von Böschungen zu finden. Schon im Mittelalter war der wunderschöne Lippenblütler sehr berühmt wegen seiner wundheilenden und schmerzlindernden Wirkung. Mit seinen kriechenden Wurzelsprossen bedeckt er weite Flächen, so dass die aufrechten Blütenstände oft blau/violette Blütenteppiche von Mai bis Juni bilden.
Die Blätter sind schon im zeitigen Frühjahr zu finden. Meist sind sie dann noch rötlich gefärbt, um sich vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen (dies ist bei vielen Wildpflanzen im zeitigen Frühjahr zu beobachten). Diese rötlichen Farbstoffe nennt man Anthocyane. Es sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die Blättern, Blüten und Früchten ihre rote, violette, blaue oder blauschwarze Färbung geben. Mittlerweile weiß man, dass Anthocyane sehr wertvoll für unsere Gesundheit sind, da viele von ihnen eine antientzündliche, antioxidative, antikarzinogene, antimikrobielle sowie auch neuroprotektive Wirkung haben.

Die Wirkung des Bodendeckers ähnelt der afrikanischen Teufelskralle (Harpagophytum procumbens). Beide enthalten neben vielen weiteren Stoffen den Wirkstoff Harpagid. Dieser Inhaltsstoff wirkt entzündungshemmend, schmerzstillend und harntreibend. Die Heilpflanze eignet sich hervorragend zur Behandlung rheumatischer Entzündungsprozesse, wie Arthrose, Gicht und Rheuma.

Durch seine Bitter- und Gerbstoffe wirkt er zudem leicht tonisch, adstringierend und wundheilend. Die Heilpflanze kann zum Beispiel als Tee oder Tinktur auch bei Magen-, Darm und Gallenleiden, sowie bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt werden.

In der modernen Phytotherapie wird der Günsel nicht verwendet. In der Volksmedizin gilt er jedoch als alte Heilpflanze und kann natürlich auch in der Wildkräuterküche wunderbar verwendet, bzw. einfach roh genascht werden.