Modul 3: Pflanzenporträts
Löwenzahn
Taraxacum officinale // Dandelion
Löwenzahn, eine Pflanze, die Sie bestimmt kennen, aber wahrscheinlich viel zu selten als Heilmittel oder in der Küche verwenden. Eine der Top-Heilpflanzen und DAS Superfood vor unserer Haustüre. Seinen deutschen Namen verdankt der Löwenzahn seinen spitz gezähnten Blättern und seiner Löwenmähne, die zur Blütezeit nicht zu übersehen ist. Oft wird er auch Pusteblume, Kuhblume oder Butterblume genannt. Die Franzosen nennen ihn „pis en lit“, was nichts anderes heißt als „Piss-ins-Bett“, denn er ist in seiner Wirkung stark harntreibend.
Beschreibung / Botanik
Der Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Art ist sehr vielgestaltig, keines der sattgrünen, tief gezähnten Blätter gleicht dem anderen.
Seine Blätter können unterschiedliche Erscheinungsformen haben. Der Individualist besitzt die bewundernswerte Fähigkeit, sich den unterschiedlichsten Standorten anzupassen. Im hohen Wiesengras sind seine Blätter weich, in der prallen Sonne hart. Je nachdem, ob trocken oder feucht, ob Flachland oder Hochgebirge, variiert sein Aussehen und seine Größe. Jedes Blatt sieht anders aus!
Die goldgelben Blüten sitzen am Ende des manchmal bis zu 50 Zentimeter hohen, hohlen Stängels, der einen milchartigen Saft enthält. Die Blütenkörbchen sind sehr wetterfühlig. Sie öffnen sich nur an hellen Tagen, bei trübem Wetter bleiben sie geschlossen. Für die Bienen und andere Insekten bietet er im frühen Frühling, als einer der ersten Blüher, reichlich Nahrung. Also lassen Sie den Löwenzahn bitte in Ihrem Garten stehen!
Nach der Blüte bildet sich die „Pusteblume“ mit den geflügelten Samen, die vom Wind verbreitet werden.
Die Samen sehen aus wie kleine Fallschirme – aus einem winzigen Samenkorn an einem Flugschirmchen wird eine der anpassungsfähigsten und vitalsten Pflanzen auf der ganzen Welt.
Vorkommen / Jahreszeit
Wer kennt ihn nicht, den Löwenzahn?
Er wächst fast überall. Stickstoffreiche Wiesen, Gärten, Ödland, Äcker und Wälder sind sein Revier. Selbst vor Asphalt macht er keinen Halt – Frühlingspower pur!
Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält Carotine, sehr viele Bitterstoffe und Cholin, welche positiv auf Leber und Galle wirken, außerdem die Vitamine A, B, D, E, K und viel kostenloses Vitamin C aus der Natur und ist damit wertvoller als jede Vitamintablette.
Flavonoide, einen hohen Kaliumgehalt und Fructose in der Wurzel kann sie ebenfalls vorweisen. Der Reservestoff Inulin regt die Bauchspeicheldrüse an, reguliert somit erhöhten Blutzucker und kann für Diabetiker sehr hilfreich sein.
Die meisten Wildkräuter enthalten mehr wertvolle Inhaltsstoffe als Kultur-pflanzen: Warum Salat kaufen, wenn Löwenzahn etwa 9-mal mehr Vitamin C enthält?
- 100 Gramm Kopfsalat enthalten: 224 Gramm Kalium – 11 Milligramm Magnesium, 13 Milligramm Vitamin C
- 100 Gramm Löwenzahn enthalten: 590 Gramm Kalium – 23 Milligramm Magnesium, 115 Milligramm Vitamin C
Die Vitalstoffdichte des Löwenzahns ist enorm. Mit 100 Gramm, einer Menge,
die Sie wunderbar auf Ihren täglichen Salat und Ihren grünen Smoothie verteilen können, nehmen Sie einen hohen Anteil an Beta Carotin (Vitamin A) zu sich. Gleichzeitig decken Sie damit 20 Prozent Ihres Vitamin-E-Bedarfes, 20 Prozent Ihres Calcium-Bedarfes, 20 Prozent Ihres Eisen-Bedarfes sowie 10 Prozent Ihres täglichen Magnesium-Bedarfes.
Gesundheitliche Wirkungen
- Beeinflusst den Stoffwechsel positiv – Das Kraut überträgt seine Lebenskräfte auf jeden, der es sich einverleibt. Die amerikanische Kräuterfrau Susun Weed schlägt vor, dem Löwenzahn die Ehrendoktorwürde zu verleihen, mit dem Titel: „Dr.s.h.“, zu deutsch „Doktor Selbstheilung“!
- Detox-Effekt – Durch seine verdauungsfördernden Eigenschaften ist der Löwenzahn hervorragend geeignet zur Entschlackung. Er beugt Fettablagerungen im Körper entgegen und ist ideal geeignet zum Abnehmen. Seine bittertonischen Inhaltsstoffe regen die Verdauungssäfte an, Enzyme werden gebildet und im Körper wird ein Sättigungsgefühl hervorgerufen. Die Bitterstoffe regen die Peristaltik an und beschleunigen somit die Magen- und Darmentleerung. In unserer Ernährung sind Bitterstoffe selten geworden. Sie sind jedoch sehr wichtig für eine gute Verdauung.
- Stärkt die Leber – Seine Bitterstoffe stimulieren den Fluss der Galleflüssigkeit von der Leber in die Gallenblase (Vorsicht bei Gallensteinen oder Verengung der Gallengänge!). Löwenzahn ist eine der wichtigsten Komponenten in Rezepturen, die der Leberreinigung dienen und hilft beim Abbau der Leberfette. Lassen Sie sich nicht von dem bitteren, ungewohnten Geschmack abschrecken! Wenn Sie im Laufe der Zeit immer mehr verschiedene Wildpflanzen zu sich nehmen, gewöhnt sich der Körper langsam an diese Stoffe. Irgendwann werden Sie diesen Geschmack lieben!
- Unterstützend bei Rheuma und Gicht – Das Wildkraut reinigt das Blut von überschüssiger Harnsäure und ist somit ein hervorragendes Mittel bei Rheuma und Gicht.
- Harntreibend – Löwenzahn belebt den Körper und ist ein durchspülendes Heilmittel für Niere und Blase: Er übt eine beruhigende und heilende Wirkung auf den gesamten Harntrakt aus. Der Gehalt an Kalium gleicht die verstärkte Ausscheidung wieder aus. Bei Nierengries ist eine Teekur zu empfehlen.
- Stabilisiert den Blutzuckerspiegel – Die Wurzel, im Spätherbst ausgegraben, kleingeraspelt und Rohkostsalaten untergemischt, reguliert erhöhten Blutzucker durch den Inhaltsstoff Inulin.
- Unterstützt die körpereigene Immunabwehr – Hier ein Rezept zur Vorbeugung gegen Heuschnupfen zum ausprobieren: Morgens eine Tasse Löwenzahntee und abends eine Tasse Lindenblütentee mit Zitrone trinken.
- Antikrebsmittel – In den letzten Jahren wurden etliche klinische Studien veröffentlicht, in denen die Anti-Krebs-Wirkungen von hochwertigen pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln wie zum Beispiel Löwenzahnextrakt festgestellt wurden.
Wesen und Botschaft der Pflanze
Auf der emotionalen Ebene zeigt der Löwenzahn Stauungen und Erstarrungen in Gedanken und Gefühlen auf und kann sie beseitigen. Mit seiner erdenden und zentrierenden Wirkung sorgt er dafür, dass der Mensch mit beiden Beinen auf dem Boden steht. Er ist ein wahrer Sorgenbrecher – er nimmt dem Leben die Bitterkeit und zeigt den Menschen, wie sie es versüßen können.
Die „Transformation“ wäre:
Ich übernehme Verantwortung für mein Leben.
Ab heute setzte ich meine Energie FÜR statt gegen etwas ein.
Die Pusteblume hebt uns aus der Schwere des Winters heraus, zum Beispiel eingenommen als Löwenzahntinktur oder Tee aus den getrockneten Blüten – ist das nicht ein wunderbares Heil- und Wildkraut?
Zauberhaftes mit Löwenzahn
Eine Dachbegrünung der besonderen Art!
Den Löwenzahn trifft man oft unerwartet: Zum Beispiel in Form einer wunderbaren Dachbegrünung, wie hier im Bild.
Figuren aus Löwenzahnstängeln
Wenn man die Stängel auf beiden Seiten etwas einschneidet und ins Wasser legt, verformen sie sich zu lustigen Figuren. Vielleicht kommen Sie bei ihrer Wildkräutersuche an einem Bach vorbei und können es gleich ausprobieren.
Löwenzahnkranz flechten
Bebilderte Anleitungen dafür gibt es viele im Web, einfach mal nachsehen. Es ist kinderleicht nicht schwer und macht auch „großen Kindern“ Freude.
Natürlich eignen sich dafür auch andere Blumen. Wichtig ist, dass sie biegsame, stabile Stängel verwenden.
Wunscherfüllung
Meine Mutter hat mir früher immer erzählt, dass mit dem Wegpusten der Schirmchen der abgeblühten Löwenzahnblüte Wünsche wahr werden können.
Schicken Sie doch an einem beschwingten Frühlingstag Ihre Sehnsüchte, Träume und Visionen auf Erfüllungsreise. Vielleicht, wenn es ein wirkliches Herzensthema ist, können Sie schon bald ein herzliches Dankeschön ins Universum schicken.
Wünsch Dir was! Hier pusten…