Modul 3: Pflanzenporträts

Scharbockskraut

Ranunculus ficaria // Lesser Celandine

Während die Natur im zeitigen Frühjahr aus dem Winterschlaf erwacht und die Heil- und Wildkräuter zu blühen beginnen, haben viele Menschen mit der Frühjahrsmüdigkeit zu kämpfen. Der Stoffwechsel muss erst wieder angekurbelt werden. Genau dafür möchte ich Ihnen heute ein wildes Kraut vorstellen.

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Beschreibung / Botanik

Kaum ist der Schnee geschmolzen, da durchbrechen kleine „grüne Keile“ die noch harte und karge Erde. Aus ihrer Mitte treten rundlich-herzförmige, sattgrüne, wie gelackt glänzende Blätter mit 1-2 Zentimeter Durchmesser hervor. Sie schmecken mild würzig und haben eine knackige Konsistenz.
Die später folgenden, ebenfalls glänzenden, buttergelben Sternenblüten, werden gerne von Insekten besucht.

Die Vermehrung des hübschen Bodendeckers erfolgt überwiegend durch Bulbillen; das sind etwa getreidekorngroße bräunliche Brutknöllchen, die aus den Seitentrieben vor allem in den Achseln der unteren Blätter und an den Wurzeln entstehen. Ihre Form erinnert an Feigwarzen, weshalb man die Pflanze auch Feigwurz nennt. Sie fallen im Mai zu Boden, wenn die Blätter gelb werden und wachsen im nächsten Jahr zu neuen Pflanzen. 

Vorkommen / Jahreszeit

Das Scharbockskraut zählt zu den mutigen Frühaufstehern in der heimischen Flora. Bereits Mitte Februar bis April, begrüßt es den Frühling. Es scheint, als könnte es kaum erwarten, sich den wärmenden Sonnenstrahlen entgegenzustrecken.

Es wächst im Halbschatten an Bachrändern, in feuchten Wäldern und Wiesen in ganzen Teppichen. Er bildet wahre Sonnensternmeere, oft an den gleichen Stellen, wo vorher schon Buschwindröschen blühten.

Inhaltsstoffe

Die jungen grünen Blättchen von Ranunculus ficaria enthalten viel Vitamin C, A, Saponine, Gerbstoffe, ätherische Öle, Mineralien und Spurenelemente. Der Vitamin C-Gehalt beträgt 131 mg pro 100 g essbaren Anteils (Mittelwert) – also reichlich im Vergleich zu Chinakohl mit 36 mg und Kopfsalat mit 13 mg!

Ältere Scharbockskrautblätter bekommen einen unangenehm stechend-scharfen Geschmack. Deshalb nimmt man nur die jungen Blättchen von Mitte Februar bis Ende März. Das hat auch noch andere Gründe.

Rudi Beiser, ein mir bekannter Kräuterexperte empfiehlt: Die richtige Dosis: Nicht zu viel und nicht zu spät. Nun kommt der Knackpunkt: Er empfiehlt, dieses durchaus gesunde Kraut nur in kleinen Mengen zu konsumieren, also sozusagen als grünes Gewürz. Mehr als eine Handvoll pro Mahlzeit sollte es nicht sein. Diese Vorsichtsmaßnahme hat etwas mit dem scharfen Geschmack zu tun, der sich bei älteren Blättern hervortut. Er wird hervorgerufen durch ein Lacton namens Protoanemonin. Dieser schwach „giftige Stoff“, der in allen Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae) vorkommt,  kann bei Überdosierung Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Machen Sie also immer eine Geschmacksprobe: Je schärfer die Blätter schmecken, desto mehr Protoanemonin ist zu erwarten.

Der Grund, warum man junge Blättchen trotzdem unbedenklich essen kann: Protoanemonin entwickelt sich erst ab März und steigert sich mit fortschreitender pflanzlicher Entwicklung. Bei Vollblüte wird der Höhepunkt erreicht. Daher kommt die Empfehlung nicht mehr zu ernten, sobald das Scharbockskraut voll erblüht ist. Vereinzelte Blüten sind dabei kein Indikator; zu spät für die Ernte ist es erst, wenn die ganze Fläche mit gelben Blüten bedeckt ist. Der Stoff ist übrigens vor allem in den stärkehaltigen Wurzelknollen vertreten, die wir deshalb nicht in größeren Mengen frisch verwenden sollten. Das Protoanemonin baut sich aber bei Trocknung weitgehend ab. So ist es erklärbar, dass unsere Vorfahren die getrockneten  Wurzelknöllchen in Notzeiten zu Nahrungszwecken verwendeten.

Die Blätter also nur vor der Blütezeit verwenden, dann sind sie eine wunderbare „Vitamin C-Bombe“ nach der kargen Jahreszeit oder die getrockneten Brutknöllchen, wenn sich die oberirdische Pflanze zurückgezogen hat. Die Brutknöllchen werden oftmals von heftigen Regenfällen zu einem Knäuel zusammen gespült, wenn das Kraut einzieht und man hat das Gefühl, hier habe es „Getreide geregnet“. Im Volksmund wurden sie auch als „Himmelsbrot“, „Himmelsgerste“ oder „himmlisches Manna“ bezeichnet, weil man mit ihnen, fein vermahlen das Mehl für Gebäckstücke und Brot gestreckt hat.

Gesundheitliche Wirkungen

Der Name der Pflanze ist auf ihren hohen Vitamin C-Gehalt zurückzuführen: Im Volksmund hieß Skorbut „Scharbock“, daher auch der Name Scharbockskraut. Skorbut war die berüchtigte Vitamin C-Mangelerkrankung, die vor allem auf langen Seereisen auftrat. Hier half Ranunculus ficaria mit ihrem lagerfähigen Vitamin, das die Pflanze auch in den Brutknöllchen speichert. Man nahm die getrockneten Knöllchen sie damals gleich fässerweise mit aufs Schiff – eine lebensrettende Matrosenspeise.

Früher nach einem langen, scharfen Frost gab es kein frisches Gemüse mehr, keinen einzigen verschrumpelten Apfel, keine Kartoffeln im Vorratskeller…
Dann kam es zu Zahnfleischbluten, Zahnausfall, sogar zu äußeren und inneren Blutungen. All dies wurde hervorgerufen durch akuten Mangel an Vitamin C.
Dieser äußerte sich weit drastischer als unsere vergleichsweise harmlose Frühjahrsmüdigkeit.

Heute besteht für uns zu keiner Jahreszeit Mangel an frischem, vitaminreichem Obst und Gemüse. Dennoch merken wir die Beeinträchtigungen des Winters. Man ist nicht ganz auf der Höhe, schwächelt eher als sonst. Dagegen gibt es natürlich in unserer modernen Welt Pillen, wie zum Beispiel Vitamin C in Pulver- oder Tablettenform.
Die Ascorbinsäure wird allerdings durch eine chemische Synthese oder durch billige, genmanipulierte Mikroorganismen hergestellt. Ich glaube, dass chemisch hergestellte Vitamine unsere Zellen nur schwer oder gar nicht verwerten können. Synthetische isolierte Wirkstoffe betrachte ich persönlich als riskant für den Körper. Schon Aristoteles sagte: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Ich möchte Sie ermuntern, wieder in die Natur zu gehen und sich diese Vitamin C-reiche Pflanze zu holen.

  •  Antioxidative Wirkung – Vitamin C unterstützt den Körper vielfältig im Kampf gegen schädliche Einflüsse der Umwelt und wird für die körpereigenen Abwehrfunktionen gebraucht.
  • Vorbeugend gegen Erkältungen – Bei einem unausgeglichenem Vitamin C-Haushalt haben Bakterien- und Virusinfektionen ein leichtes Spiel.
  • Bildung und Funktionserhaltung von Binde- und Stützgewebe – Vitamin C wird auch für die Bildung und Funktionserhaltung von Binde- und Stützgewebe (Knochen, Knorpel und Dentin) benötigt. Man geht davon aus, dass die Wundheilung – auch bei Knochenbrüchen – durch ausreichende Vitamin C-Zufuhr positiv unterstützt und beschleunigt wird. Außerdem trägt Vitamin C zur Gesunderhaltung der Haut und des Zahnfleisches bei.
  • Blutreinigung – Verwenden Sie die frischen Blätter zur Frühjahrskur als blutreinigenden Tee – getrunken über vier Wochen, jeweils ½ Liter täglich. Der Körper wird „durchgeputzt “ und Hautunreinheiten können ausheilen.
  •  Müdigkeit – Vitamin C wirkt außerdem insgesamt belebend und der Mensch fühlt sich fit.
  • Hemmt krebserregende Nitrosamine – Ernährungsexperten gehen davon aus, dass durch ausreichende Vitamin C Zufuhr die Bildung krebserregender Nitrosamine im Magen gehemmt werden kann.
  • Venenleiden, Krampfadern und Hämorrhoiden – Da die Brutknöllchen des Krautes Hämorrhoiden ähneln, wurden sie im Mittelalter, unter dem Gesichtspunkt der Signaturenlehre, auch für deren Behandlung eingesetzt. Sie können die fein zerkleinerten Knöllchen in eine Salbe einarbeiten oder sich ein schmerzlinderndes Sitzbad (abgekühlter starker Teeaufguss) zubereiten.

Was versteht man unter Signaturenlehre?

Der Schöpfer hat in jede Pflanze ein Zeichen eingebettet (Farbe, Gestalt, Aussehen, Geruch, Standort …), woran wir erkennen, welche Wirkung sie hat. Früher nahmen sich die Leute noch mehr Zeit, diese Zeichen zu lesen, beziehungsweise zu verstehen. So fördern zum Beispiel die behaarten Blätter der Brennnessel den Haarwuchs, die gesamte Zeichnung der Augentrostblüte erinnert an ein Auge und das Kraut wird tatsächlich auch für Augenerkrankungen verwendet.

Auch wenn heute das Scharbockskraut in der Schulmedizin keine Rolle spielt, so soll sie den Betrachter doch daran erinnern, dass in beinahe jeder Pflanze ein kleiner „Doktor“ steckt. Früher freute sich jeder der sie kannte, über die früh im Jahr blühende, gelbe Wunderblume – den kleinen Muntermacher.

 

Wesen und Botschaft der Pflanze

Wenn ich die kleinen, gelben Frühjahrsboten entdecke, kommt mir immer Ostara, die Frühlingsgöttin in den Sinn. Sie zieht ein, jedes Jahr, wenn die lauen Frühlingswinde wehen, die Sonne kräftiger wird und die Tage wieder länger werden. Die Singvögel üben ihre ersten Frühlingslieder und überall wo Ostara’s Füße die Erde berühren und ihr Wagen vorbeizieht, fangen die Blümchen an zu sprießen, zu blühen und einige Baum-knospen erwachen schon aus ihrem kraftspendenden Winterschlaf. Alles hat seine Zeit!

Warum hetzen die meisten Menschen so durch ihr Leben, ein Event jagt den anderen – ruhelos – die Tage verstreichen! Wenn das Scharbockskraut den wirklich sinnvollen Impuls des Sprießens verspürt, auch wenn es noch etwas kalt ist, treibt es aus, blüht herrlich und erfreut unser Herz – aber es bleibt immer noch klein und bescheiden. Trotzdem wird es beachtet und hochgeschätzt von denen, die eine „wirkliche“ Verbindung mit ihm eingehen möchten.
Es schenkt sich uns hingebungsvoll, ein kleiner Arzt für Körper, Seele und Geist.
In dieser Zeit bekommt es von uns seine volle Aufmerksamkeit, wenn auch nur für 3-4 Wochen. Dann zieht es sich zufrieden zurück, bündelt seine Kräfte für das nächste Jahr und überlässt anderen Pflanzen die „Showbühne“. Wie schon erwähnt: Alles hat seine Zeit – ist das nicht beruhigend!

Zauberhaftes mit Scharbockskraut

Bienen sehen die gelbe Blüte purpurfarben

Alle Pflanzen möchten von Bienen bestäubt werden, denn nur so können
sie sich fortpflanzen. Daher ist die Sinneswelt einer Biene an die Signale, die die Blüten aussenden, angepasst. Eine Biene hat zwei großen Facettenaugen – wie das menschliche Auge ist es aus Linsen aufgebaut. Das Facettenauge besteht jedoch aus ungefähr 6.000 Einzelaugen, daher nehmen die Bienen Objekte gerastert wie ein Pixelbild wahr und sehen nicht wie wir Menschen ein einziges scharfes Bild. Bienen fliegen bevorzugt die Farben Blau und Gelb an, sie sind rotblind, das heißt eine rote Blüte, sehen sie als dunklen Fleck. Ultraviolettes Licht können sie dagegen gut erkennen, da sie sich beim Fliegen am Stand der Sonne orientieren. Da die Blüten des Scharbockskrauts ultraviolettes Licht stark reflektieren, wirken sie für Bienen, nicht wie für unser Auge gelb, sondern purpurfarben.

Energetische Aufladung von Nahrungsmitteln mit Pflanze und Stein

Scharbockskraut-Blättchen können als würziges Beikraut in jede Rohkostzubereitung gegeben werden. Legen Sie einen Hyazinth in die Nähe des Tellers und lassen die heilenden Energien des Edelsteines energetisch auf die nährende und wohl-schmeckende Naturköstlichkeit wirken.
Körper, Seele und Geist werden es Ihnen danken!

Der Edelstein Hyazinth und die Pflanze ergänzen sich ausgezeichnet

Ebenfalls wie Heilpflanzen werden Heilsteine seit Gedenken der Menschheit verwendet. Auch Arzneimittel bestehen teilweise aus mineralischen Bestandteilen.
Edelsteine sind in der spirituellen Arbeit sehr wirksame und treue Begleiter, für diejenigen, die Zugang dazu haben. Die Brutknöllchen des Scharbockskrautes
und der rotbraune Stein sind sich verblüffend ähnlich in Form und Größe. Hyazinth wirkt unter anderem antiseptisch und fiebersenkend und ist so eine super Unterstützung für das Erkältung vorbeugende Kraut. Den Stein dafür einfach in die Hosentasche stecken.
Auch auf der energetischen Ebene ergänzen sie sich optimal, potenzieren, zusammen verwendet, ihre Kraft.

Buchempfehlung

Wenn Sie mehr über die Arbeit mit Heilkräutern und Edelsteinen erfahren möchten, hier ein Buchtipp:

Das Wilde der Pflanzen und das Edle der Steine 
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