Modul 3: Pflanzenporträts

Gelber Steinklee

Melilotus officinalis // Yellow melilot

Was wäre die Sommerzeit ohne ihre Düfte? Der Frühling verzaubert uns mit prächtigen Farben und der Herbst verwöhnt uns mit leckeren heimischen Früchten. In den Sommermonaten wird unser Geruchsinn angesprochen. Schließen Sie kurz einmal Ihre Augen und denken Sie dabei an eine frischgemähte Wiese in unberührter Natur. Steigt uns da nicht ein lieblicher Heuduft in die Nase?
Für diesen Sinneseindruck sind Cumarine verantwortlich, die der Steinklee
und auch der Waldmeister reichlich haben.

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Beschreibung / Botanik

Die filigranen Pflanzen sehen aus wie Federbüsche, die bis zu zwei Meter hoch werden können und sich leicht im Wind hin und her schwingen. Die unzähligen ebenso kleinen gelben Blüten sind zu langen Trauben angeordnet und duften süßlich, weshalb er auch Honigklee genannt wird. Sie sind eine ausgezeichnete Bienenweide und oft hängen die Puppen von Schmetterlingen im dichten Gewirr von Stielen und Blättchen. Der Schmetterlingsblütler blüht von Juni bis oft in den September hinein. Die Blätter erinnern an Kleeblätter, wobei hier der Rand unregelmäßig gezähnt ist. Der Geschmack des frischen Krautes ist etwas scharf und bitter, entwickelt jedoch beim Trocknen einen sehr aromatischen Geschmack.

Der weiße Steinklee (Melilotus albus) hat anstatt den gelben, weiße Blüten und kann auch verwendet werden, allerdings ist sein Gehalt an Cumarin geringer.

Vorkommen / Jahreszeit

Die Pflanze liebt nährstoffarme, trockene und sonnig gelegene Böden, weshalb  sie häufig in Kiesgruben, an Wegrändern und Bahndämmen anzutreffen ist.  Ihre Blütezeit ist von Juni bis September.

Inhaltsstoffe

Mit dem Blühbeginn hat sie ihre meisten Wirkstoffe entwickelt. Das reichlich vorhandene Cumarin verleiht dem Steinklee seinen typischen Geruch nach Waldmeister. Unter anderem enthält er Flavonoide, Gerb- und Schleimstoffe, ätherisches Öl und Harz.

Früher wurden die aromatischen Cumarine  als Geschmacksverbesserer Lebensmitteln zugemischt.

Im Tierversuch zeigten sie eine leberschädigende und krebserregende Wirkung. Tieren werden bei solchen Versuchen allerdings übergroße Mengen verabreicht, die man mit ein bis zwei Tassen Tee pro Tag nie erreicht. Es wird empfohlen, keine größeren Mengen über einen längeren Zeitraum zu sich zu nehmen. Schwangere und Stillende sollten Pflanzen mit Cumarin meiden.

 

Gesundheitliche Wirkungen

  • Bei Venenleiden und Durchblutungsstörungen – Das Cumarin stärkt bei Krampfadern und Besenreißern die Wände der Blutgefäße, vermindert ihre Durchlässigkeit und verbessert so die Mikrozirkulation in den feinsten Kapillaren. Es fördert den Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen und lindert so ein Schweregefühl in den Beinen. Die Blutzirkulation wird angekurbelt, das Blut wird verdünnt und Entzündungen werden vorgebeugt, wenn man Steinklee zum Beispiel als Tinktur innerlich einnimmt. Vorbeugend gegen nächtliche Wadenkrämpfen kann eine Salbe oder äußerliche Einreibung mit Tinktur vorgenommen werden. Etwa vier Wochen vor Langstreckenflügen trinke ich täglich einen aus der Pflanze zubereiteten Tee, um somit einer Thrombose vorzubeugen.
  • Verbessert den Lymphabfluß – Der Tee kann auch bei Lymphödemen getrunken werden, da das Cumarin die Lymphzirkulation verbessert und dadurch Ödeme ausschwemmt und Schmerzen lindert.
  • Bei Couperose – Der Steinklee entstaut die roten Äderchen im Gesicht, stärkt das Gewebe und die Gefäßwände, wenn man es zum Beispiel als Gesichts-Tonic anwendet, wie im Steinklee-Video gezeigt. Bei geschwollenen Tränensäcken hilft es, mit Steinklee getränkte Wattepads bis zu zehn Minuten aufzulegen.
  • Bei Hämorrhoiden, Blutergüssen und Prellungen – wird die Pflanze als Sitzbad, Umschlag oder Salbe angewendet.
  • Beruhigend und schlaffördernd – Cumarine setzen die Nervenerregbarkeit herab und sorgen so für seelische Ausgeglichenheit und Entspannung bei nervöser Unruhe.
  • Bei Stauungskopfschmerz – Ein zu viel an Cumarin führt zu Übelkeit und Kopfschmerz. Jedoch in Maßen, ein bis zwei Teetassen bei Kopfschmerz getrunken lindert den Schmerz. Allein die Dosis entscheidet über „Gut und Böse“.
  • Einschleuserpflanze für Kalzium – Nicht immer gelangt, das was wir oral aufnehmen, auch immer dahin, wo wir es haben wollen. Manchmal sind Resorptionsschwierigkeiten die Ursache für Mangelerscheinungen. Es gibt Heilpflanzen, die in der Lage sind, wertvolle Stoffe aus den Lebensmitteln den Körperzellen optimal zur Verfügung zu stellen. Der Steinklee zeigt hier einen vermehrten Bezug zum lebenswichtigen Calcium, er ist dienlich, um das Mineral optimal aufnehmen zu können, eine bessere Bioverfügbarkeit wird gewährleistet.

Cumarinhaltige Pflanzen sollten nicht bei gleichzeitiger Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten (zum Beispiel Marcumar), welche nach einem Herzinfarkt verordnet werden, innerlich verwendet werden, da sonst das Blut zu dünnflüssig wird.
Die synthetischen Blutverdünnungsmittel der Pharmaindustrie wurden schließlich nach dem Vorbild der Cumarine in den Pflanzen entwickelt.

Wesen und Botschaft der Pflanze

Der süße wunderbare Duft der Pflanze vertreibt „Katzenjammer“ und trübe Gedanken. Heiterkeit erfüllt die Sinne, Vertrauen darf entstehen, Groll und Gejammer lösen sich auf. Die Sommer-Prinzessin wirkt beruhigend und bringt ein Gefühl der Sicherheit. Auftanken pur, durch eine bezaubernde Pflanze.
Die Selbstheilungskräfte werden aktiviert und die Lebensenergie kann sich erneuern.

Das Äußere einer Pflanze ist nur die Hälfte ihrer Wirklichkeit.

Zauberhaftes

Blumen streuen zur Hochzeit

Zur Hochzeit werden dem Brautpaar gerne Rosen auf den Weg gestreut. Warum nicht mal Steinkleeblüten gemischt mit Waldmeisterkraut? Eine andere Auswahl der Blumen unterstreicht symbolisch den Wunsch nach „vielfältigen“, reichhaltigen, glücklichen Tagen und der fantastische Duft ist traumhaft für diesen besonderen Tag im Leben.