Modul 3: Pflanzenporträts
Mädesüß
Filipendula ulmaria // Meadowsweet
Das Rosengewächs heißt auch Spierstaude oder Federbusch. „Reine de Prés“ Wiesenkönigin – so nennen die Franzosen das Mädesüß, weil es an Schönheit und Größe andere Wiesengewächse übertrifft.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenBeschreibung / Botanik
Das Mädesüß gehört zur Familie der Rosengewächse und wird bis zu zwei Meter hoch. Die Stängel sind oft rot überlaufen, an ihnen stehen gefiederte, dunkelgrüne, am Rand gesägte Blätter mit silbriger Unterseite.
Die cremeweißen, winzigen Blüten sehen manchmal sehr zerzaust aus, weshalb
die Pflanze auch Wiesengeisbart genannt wird.
Sie duftet sehr intensiv – je nach Empfindung erinnert ihr Duft an Vanille, Bittermandel oder Honig. Mit diesem Duft lockt sie viele Bienen, Hummeln, Käfer und Schwebfliegen an, somit ist das Mädesüß eine wichtige Imkerpflanze. Früher rieben die Imker ihre Bienenstöcke mit dem Kraut aus, damit die Bienen nach dem Ausschwärmen ihren heimatlichen Bienenstock an diesem Duft wieder erkannten und den Nektar an der richtigen Stelle ablieferten.
Die Blüten bilden nach der Befruchtung kleine Nussfrüchte aus, die meistens zwei Samen enthalten. Die Samen rollen sich zu kleinen kunstvollen Spiralen auf. Diese lassen sich im Oktober sammeln.
Vorkommen / Jahreszeit
Die Wiesenkönigin ist in Mitteleuropa, Nord- und Mittelasien verbreitet und ist ein sehr guter Wasseranzeiger. Sie liebt feuchte Stellen in Wiesen, an Bachrändern und sonstigen Uferzonen. Ist der Platz richtig, dann findet man die schöne Pflanze massenweise ab Juli. Nun ist es Zeit, die oberen Teile der Staude, wenn sie voll erblüht sind, abzuschneiden, zu bündeln und zum Trocknen aufzuhängen.
Inhaltsstoffe
Filipendula enthält Salicylate (wie auch die Weidenrinde), Flavonoide, Gerbsäure, Schleimstoffe, Kieselsäure, Vanillin, ätherisches Öl und einiges mehr.
Im Jahr 1839 wurde die Salicylsäure aus den Blütenknospen isoliert, die allerdings
in reiner Form angewendet, häufig Magendarmschleimhaut-Reizungen hervorrief. 1899 gelang es Chemikern, ein synthetisches Derivat herzustellen, die Acetylsalicylsäure, aus der Aspirin, das heute weltweit meistverkaufte Medikament, hervorging. Die Blüten enthalten mehr Salicylaldehyd als die Blätter und der Stängel.
Gesundheitliche Wirkungen
Tatsächlich kann die Pflanze alles was der synthetische Stoff auch kann, da die Salicylsäure vom Körper in Acetylsalicylsäure (Aspirin) verstoffwechselt wird. Durch ihre Gerbststoffe, Flavonoide und die weiteren Inhaltsstoffe verursacht sie keine Nebenwirkungen. Die Natur kennt das „richtige Rezept“ – die perfekte Kombination der Inhaltsstoffe!
Empfindliche Personen können bei einer Überdosierung mit Übelkeit reagieren.
- Bei Erkältungskrankheiten und Virusinfektionen – Die wissenschaftlich anerkannte Pflanze wirkt fiebersenkend und schweißtreibend durch die Salicylate und hilft dem Organismus die Krankheitserreger auszuschwitzen.
Die antimikrobielle Wirkung verhindert ein Wachstum von krankmachenden Mikroorganismen. Die Pflanze steht mit den Füßen (Wurzeln) ständig im Nass-Kalten, da sie feuchte Standorte liebt. Übertragen aus der Signaturenlehre heißt das für uns: Wer zu lange in der Kälte oder Nässe gestanden hat und sich eine Erkältung eingefangen hat, dem hilft diese Pflanze. - Pflanzliches Aspirin – Die Pflanze wirkt schmerzlindernd bei Kopfschmerzen
und Neuralgien. Wie Sie sicherlich wissen, hat Aspirin Nebenwirkungen wie zum Beispiel Magen-, Darm- und Nierenprobleme. Deswegen verwende ich gerne das Mädesüß als natürliches Aspirin – als Tee getrunken oder als Tinktur tröpfchenweise eingenommen.
Auch bei Gelenkschmerzen und Arthritis hat sich das bezaubernde Sommerkraut bewährt. - Entzündungshemmend – In der Erfahrungsheilkunde verwendet man die Pflanze als entzündungshemmendes und entgiftendes Mittel. Welches als Begleittherapie bei Rheuma und Gicht, sowie bei Blasenentzündungen verwendet wird.
- Bei Völlegefühl – Die Inhaltsstoffe dämmen eine übermäßige Produktion von Magensäure, wirken so Sodbrennen entgegen und lindern ein Völlegefühl im Bauch.
- Bei Durchfall – In einigen Regionen trägt die Pflanze auch den weniger poetischen Namen „Stopparsch“, wegen ihrer Verwendung bei Durchfallerkrankungen. Die Gerbstoffe im Mädesüß wirken unter anderem antibakteriell und stopfend. Ein Tee aus Mädesüßblüten getrunken oder die Blüten frisch oder getrocknet zermörsert und ein bis zwei Teelöffel Blütenpulver eingenommen, mehrmals täglich, lindert meist rasch die Beschwerden.
- Anregung der Harnfunktion – In der Volksmedizin, wird das Mädesüß gerne bei Nierenproblemen, Ödemen und Stoffwechselstörungen angewandt.
Wesen und Botschaft der Pflanze
Die bezaubernde Wiesenkönigin strahlt eine gewisse Leichtigkeit aus mit ihren duftenden Blüten, die aussehen wie Lichtwolken. Ihre wunderbare Ausstrahlung stimmt beim Betrachten das Herz fröhlich und wirkt stimmungsaufhellend. Ich sitze gerne im Sommer bei ihr, lausche dem Summen der Insekten und fühle mich ein wenig „wild und frei“. Heile Welt im Trubel des Alltags.
Ihre Botschaft ist: Lass Entspannung und Lebensfreude in Dein Leben kommen!
Leider haben viele Menschen verlernt, welche faszinierenden Kostbarkeiten sich vor unserer Türe befinden für Körper, Seele und Geist.
Zauberhaftes mit Mädesüß
Lass Dich verzaubern vom Reich der Wiesenkönigin.
Sommer-Sonnen-Wiesenkönigin
Stolz bewegst Du Dich im Wind – schwingst zart und leicht Deine Wolkenkrone.
Gerne möchte ich mich zu Dir gesellen – mich mit Dir im Sommerwind wiegen, mit Dir tanzen, Deinen Geschichten und Deinem Gesang lauschen. Darf ich zu Dir?
Dein Duft betört nicht nur die kleinen Krabbeltiere – auch mich lockst Du an.
Ich stecke meine Nase in Deine duftenden Blütenwolken und entschwebe in ein anderes Sein. Für einen Moment hast Du mich entführt – ich weiß nicht wohin,
doch es fühlt sich an wie im Traum, wie in einer anderen Welt.
Bist Du meine Schwester?
Es fühlt sich so an – meine Seelenschwester – ich wär´s so gern.
© Edith Lander