Modul 3: Pflanzenporträts

Topinambur

Helianthus tuberosus // Jerusalem Artichoke

Die Topinambur stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika, ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet wird in Mexiko vermutet. Sie gilt als Kulturpflanze der indigenen Bevölkerung aus vorkolumbianischer Zeit und wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von den Franzosen nach Frankreich gebracht. Französische Auswanderer, Überlebende einer Hungersnot, die nach Nordamerika gingen, schickten einige der unbekannten Knollen nach Europa. So kam sie 1610 nach Paris und wurde im Vatikan als Sammelplatz für Wunder aller Art bestaunt. Sie benannten die kartoffelähnliche Pflanze fälschlicherweise nach einem brasilianischen Indianer-stamm, dem Topinambus, der zufällig gerade zu Besuch war, weshalb sie auch Indianerkartoffel genannt wird. Die Topinambus nutzten die Pflanze als Gemüse und Viehfutter.

In Europa war die Topinambur zunächst eine Zierpflanze, die aufgrund ihrer sonnenblumenähnlichen Blüten in botanischen Gärten gezeigt wurde. Erst im Ersten Weltkrieg lernte man sie als Nutzpflanze zu schätzen, sie wurde dann aber von der Kartoffel verdrängt, auch weil diese länger lagerfähig ist.

Beschreibung / Botanik

Helianthus tuberosus gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie zählt zur selben Gattung wie die Sonnenblume und wird bis zu drei Meter hoch. Durch ihre stattliche Höhe ist sie wunderbar als natürlicher Sichtschutz im Garten geeignet. Ihre eiförmigen Blätter sind rau, ihre gelben Blüten sind sternförmig, kleiner als die unserer Sonnenblume und duften süßlich. Die Blütezeit ist von Juli und September.

Eine einzige Pflanze trägt bis zu drei Dutzend unterirdische Wurzelknollen. Sie sind birnen- oder apfelförmig und unterscheiden sich je nach Sorte in Form und Größe. Ihre dünne Haut ist von beige, über gelb bis rosa oder violett gefärbt. Ab Oktober bis ins Frühjahr, können wir diese Wurzeln ernten, selbst aus angefrorenem Boden. Besonders lange lagerfähig ist sie nicht, da die Knollen durch ihre dünne Haut viel Feuchtigkeit abgeben und schrumpelig werden. Lassen Sie die Knollen lieber in der Erde oder geben Sie bereits ausgegrabene Knollen in einen großen Topf und bedecken Sie diese mit Erde – das funktioniert auch.

Vorkommen / Jahreszeit

Heute wird Topinambur fast überall wieder angebaut, da sie sehr heilwirksam und nahrhaft ist. Hauptanbaugebiete sind Asien, Nordamerika, Russland und Australien, in Europa hat sie nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung.
Die schöne Schwester der Sonnenblume hat sich mittlerweile bei uns in der Natur ausgewildert, oft an Uferbereichen von Fließgewässern. Sie vermehrt sich über ihre Knollen und verbreitet sich stark. Von Nagern freigelegte Knollenbruchstücke werden durch Fließgewässer in der Natur verschwemmt und besiedeln so neue Habitate. Wenn Sie im Herbst einige wenige Knollen in die Erde stecken, können Sie sich im nächsten Herbst schon an wunderschönen Pflanzen erfreuen und jedes Jahr wird der Bestand mehr

Inhaltsstoffe

Topinamburknollen enthalten im Rohzustand Vitamine wie A, B1, B2, viele Mineralstoffe, Eiweiß und Saponine. Die Knolle enthält bemerkenswert hohe Werte von Kalium (460 mg pro 100 g), auch Magnesium, Calcium, Kieselsäure und Eisen sind reichlich enthalten. Sie enthält außerdem zwei spezielle lösliche Ballaststoffe, die medizinisch in vielerlei Hinsicht von großem Wert sind. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde von Forschern festgestellt, dass manche Lebensmittel deshalb so gesund sind, weil sie besonders viel von zwei bestimmten Stoffen enthalten: Inulin – nicht zu verwechseln mit dem Hormon Insulin! – und Oligofructose (FOS). Topinambur ist eines dieser so besonders inulinreichen Lebensmittel. In 100 Gramm der Knolle stecken rund 16 Gramm Inulin. Laut Experten reicht jedoch schon eine Dosis von 8 Gramm Inulin pro Tag aus, um auf die Darmfunktion eine präbiotische Wirkung zu haben.

Gesundheitliche Wirkungen

Viele Urvölker glaubten, durch den Verzehr von Wurzeln Robustheit und einen starken Lebenswillen zu erlangen, und machten sie daher zu einem festen Bestandteil ihrer Ernährung. Heute geben neue Forschungsergebnisse Hinweise darauf, dass die Wurzeln tatsächlich eine stabilisierende Wirkung auf Körper, Seele und Geist haben. Gerade in der kalten und düsteren Jahreszeit benötigen wir diese Robustheit und Stabilität, um uns gesund zu erhalten. Legen Sie sich eine „Wurzelapotheke“ an für graue Herbst- und Wintertage. Natürlich ist es etwas mühsam raus in die Kälte zu gehen und sich seine Wurzeln selbst zu graben, aber Sie werden belohnt für Ihren Einsatz mit einem sanften Heilmittel aus dem Schatz der Natur. Es ist nicht nur preiswerter, sondern vertieft auch das Verhältnis des Menschen zu seinem Heilmittel – ein psychischer Aspekt, der auf die Therapie einen wesentlichen Einfluss haben kann.

  • Hält den Blutzucker stabil – Die Knolle wird zur Unterstützung bei Diabetes eingesetzt. Das Inulin wird unter Enzymeinwirkung in eine speziell für Diabetiker verträgliche Zuckerform umgewandelt, weshalb sie manchmal auch Diabetiker-Kartoffel genannt wird. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Topinambur den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst, gleichzeitig fördert Inulin eine gesunde Darmflora und diese schützt wiederum vor Diabetes Typ 1 und Typ 2.
    Auch Wegwarte, Löwenzahn, Artischocke, Chicorée, Lauchgewächse und Schwarzwurzeln enthalten Inulin.
    Kanadische Forscher stellten fest, dass Patienten mit Diabetes im Vergleich zu Menschen ohne Diabetes eine veränderte Darmflora aufweisen, welche mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, mit Entzündungen und mit einer Insulinresistenz in Verbindung gebracht werden kann.
  • Senkt den Cholesterinspiegel – Ein regelmäßiger Verzehr des präbiotischen Topinambur senkt den Cholesterinspiegel, indem er die Gallensäuren bindet und aus dem Körper ausschleust, so dass sie dem Körper nicht zum Cholesterinaufbau zur Verfügung stehen.
  • Zum Abspecken bei Übergewicht – Topinambur-Tinktur, 3 x täglich 3 Tropfen eingenommen, mindert Gelüste auf Süßes. Die Knolle z.B. angesetzt als Tinktur und tröpfchenweise eingenommen hemmt das Hungergefühl. Der Stoffwechsel wird angeregt, dadurch erfolgt eine Entschlackung und Entgiftung des Körpers. Die enthaltenen Ballaststoffe, wenn Sie die Knolle zum Beispiel roh verzehren, quellen bei genügende Flüssigkeitszufuhr auf, wirken dadurch Heißhunger-Attacken entgegen und rufen ein rasches und intensives Sättigungsgefühl hervor. Man isst weniger und das Abnehmen gelingt leichter.
  • Positiver Effekt auf die Darmflora – Die Ballaststoffe des präbiotischen Wintergemüses beeinflussen das Wachstum und die Aktivität von Milchsäure- und Bifidusbakterien der Darmflora positiv. Auf diese Weise werden die Abwehrkräfte gestärkt, eine gesunde Verdauung gefördert und ein Schutz vor Magen-Darm-Erkrankungen gewährleistet.

In der traditionellen Heilkunde kommen aber nicht nur die Knollen, sondern auch die Blätter und Blüten der Topinambur zum Einsatz. Inzwischen haben schon zahlreiche Studien bestätigt, dass die darin enthaltenen Polyphenole eine antioxidative, entzündungshemmende sowie krebsvorbeugende Wirkung haben. Den Topinambur-Blättern wurde bereits ein großes Potenzial als Antioxidans bescheinigt. Zudem haben Laboruntersuchungen gezeigt, dass die Blätter weitere sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. Sesquiterpenlactone) enthalten, die gegen krankmachende Bakterien, Viren, Pilze und Tumore wirken.

Bereiten Sie sich aus den Blättern, Stängeln und Blüten einen Tee zu.
Bei trockener Haut können Sie den Tee auch als Badezusatz verwenden.

Wesen und Botschaft der Pflanze

Wurzeln besaßen schon immer eine tiefe Symbolik und auch heute noch stehen sie für den Ursprung, Erdung und Beharrlichkeit. Diese Bedeutung finden wir auch in unserer Sprache wieder, wie „familiäre Wurzeln“ oder „geschichtliche Wurzeln“.

Die Indianerkartoffel erdet uns und stärkt unsere Mitte. Wenn wir nicht geerdet sind, uns nicht in unserem Körper „zu Hause“ fühlen, sind wir oft unorganisiert und undiszipliniert, können nicht beenden, was wir angefangen haben. Es fehlt uns manchmal die Ausdauer oder Beharrlichkeit irgendetwas im Leben zu Ende zu bringen.

Dass Sie zu Ihren „eigenen Wurzeln“ zurückfinden“, mit Unterstützung der Topinamburknolle, das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen.

Zauberhaftes

Topinambur/Amazonit Kette

Fädeln Sie sich aus einer kleinen getrockneten Tobinamburknolle und dem Edelstein Amazonit eine Kette. Weitere Edelsteine nach ihrer Wahl können gerne dazu gefügt werden. Der Halsschmuck unterstützt im seelischen Bereich, um leichter inneren Frieden zu bekommen. Sie können mit dieser Kombination die Süße des Lebens erfahren und Ihre kreativen und künstlerischen Eigenschaften aktivieren. Jetzt kann sich eine neue Lebenskraft durch die Wurzel an der Basis entfalten.